Chronisch venöse Insuffizienz (CVI): eine Venenerkrankung, die unbedingt behandelt werden muss

Eine chronisch venöse Insuffizienz, kurz CVI, ist eine Erkrankung der Beinvenen. Phlebologen gehen davon aus, dass bis zu zehn Prozent der Erwachsenen davon betroffen sind. Dabei tritt die Krankheit vor allem in den westlichen Industrieländern auf. Frauen ab 50 Jahren sind besonders häufig betroffen. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über Ursachen und Symptome der chronisch venösen Insuffizienz

In diesem Artikel erfahren Sie, mehr über Ursachen, Symptome und Behandlung einer chronisch venöse Insuffizienz.

INHALT

  • Was ist eine chronisch venöse Insuffizienz (CVI)?
  • Ursachen der chronisch venösen Insuffizienz
  • CVI Diagnose in der Phlebologie
  • Die Symptome der CVI
  • Die Behandlung von Venenerkrankungen
  • Mögliche Vorbeugemaßnahmen

Was ist eine chronisch venöse Insuffizienz (CVI)?

Der sperrige Begriff „chronisch venöse Insuffizienz“ ist leichter zu verstehen, wenn wir die einzelnen Wörter definieren:

Chronisch heißt, dass diese Krankheit fortschreitend und damit nicht vollständig heilbar ist. Allerdings kann zur Linderung beigetragen werden.

Venös bedeutet, dass die Venen betroffen sind. Diese bringen das sauerstoffarme Blut zurück zum Herzen. In diesem Fall sind die Beinvenen betroffen.

Insuffizienz steht in diesem Fall für eine Funktionsschwäche der Beinvenen.

Die CVI ist ein Teilbereich der Phlebologie. Diese wiederum kümmert sich um Gefäßerkrankungen, insbesondere um Venenerkrankungen. Der Facharzt in diesem medizinischen Bereich heißt Phlebologe.

Ursachen der chronisch venösen Insuffizienz

Bei einer chronisch venösen Insuffizienz ist der Druck in den Beinvenen erhöht. Die Fehl- oder Minderfunktion der Venen kann verschiedenen Ursachen haben, wie beispielsweise:

  • Die Muskulatur der Unterschenkel wird zu wenig genutzt. So fehlt den Venen der Gegenpart, denn die Muskelbewegungen sorgen für einen besseren Transport des Blutes Richtung Herz.
  • Es liegt eine Venenklappenschwäche vor. Venenklappen befinden sich in regelmäßigen Abständen in den Beinvenen. Sie sorgen dafür, dass das Blut nicht der Schwerkraft folgend fußwärts fällt, sondern stetig nach oben gepumpt wird. Schließen die Venenklappen nicht richtig, läuft das Blut zurück und staut sich.
  • Thrombosen kommen ebenfalls als Ursache infrage. Thrombosen sind Blutgerinnsel in den Venen, die den ungehinderten Blutfluss stören. Sie sind nicht ungefährlich und sollten medizinisch behandelt werden. Es besteht das Risiko einer lebensbedrohlichen Lungenembolie.

CVI Diagnose in der Phlebologie

Wer Veränderungen an den Beinen, wie beispielsweise Krampfadern feststellt, ist in der Phlebologie beziehungsweise bei einem Phlebologen in den besten Händen. Der Arzt kann rasch erkennen, ob es sich um eine CVI handelt. Zusätzlich wird er per Duplex-Sonographie, einem schmerzfreien Ultraschallverfahren, den Blutfluss der Beinvenen prüfen. Je nach Schweregrad wird eine individuelle Therapie festgelegt.

Die Symptome der CVI

Venenerkrankungen wie die chronisch venöse Insuffizienz zeigen sich anfangs in kleinen Besenreisern, später in größeren Varizen, den Krampfadern, die sich als bläuliche dicke Linien unter der Haut schlängeln. Bei einer CVI finden sich die Besenreiser als Ansammlung vor allem in Fußnähe. Zudem gibt es meist abends Ödeme (Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe), die sich über Nacht wieder zurückbilden können. Unbehandelt schreiten die Symptome fort.

Im zweiten Stadium kommt es zu anhaltenden Ödemen und ersten Hautverfärbungen mit gelb-rotbraunen Flecken. Im fortgeschrittenen Stadium zeigen Patienten der Phlebologie ein offenes Bein und eine stark verhärtete Haut. Weiterhin können Hautstellen jucken oder brennen, weitere Schmerzen kommen hinzu. Die Wundheilung des Beins ist beeinträchtigt. Außerdem haben Sie eventuell das Gefühl von sogenannten schweren Beinen.

Krampfadern Venenpraxis Münster

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Die Behandlung von Venenerkrankungen

Die Therapie, die der Phlebologe vorschlägt, beziehungsweise durchführt, richtet sich nach dem Grad der Erkrankung.

Leichte Beschwerden lassen sich mit körperlicher Bewegung, Kneipp-Güssen nach dem Duschen und dem regelmäßigen Hochlegen der Beine selbst behandeln.

Ist dies nicht mehr ausreichend, folgen Kompressionsstrümpfe. Die Strümpfe werden je nach Bedarf beziehungsweise jeden Tag getragen. Sie drücken das Gewebe und die Venen leicht zusammen, sodass der Blutabfluss erleichtert wird.

Eine Lymphdrainage kann Ödeme verringern. Dabei wird durch eine spezielle Massage der Lymphfluss angeregt. Diese Therapie wird meist von einem Physiotherapeuten durchgeführt.

Falls erforderlich können Medikamente zum Einnehmen wie zur äußerlichen Anwendung eingesetzt werden. So helfen Schmerz- und Entzündungsmittel gegen die Schmerzen, diverse Wundverbände und Salben gegen Ekzeme und offene Beine. Außerdem wird der Arzt bei Thrombosen einen Blutverdünner und je nach Situation Thrombosespritzen verschreiben.

Heutzutage werden viele Venenerkrankungen vom Phlebologen minimalinvasiv, also mit kleinstmöglichem Eingriff, behandelt. So lassen sich Besenreiser veröden und Krampfadern mit einer Lasertherapie entfernen.

venöse Insuffizienz

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Mögliche Vorbeugemaßnahmen

Phlebologe raten zu einer vorbeugenden Lebensweise. Die chronisch venöse Insuffizienz tritt gerade in den westlichen Industrieländern sehr häufig auf, da wir uns durch unseren modernen Lebensstil zu wenig bewegen und den Tag über viel sitzen oder stehen. Die Vorbeugung sieht so aus:

  • Bewegen Sie sich möglichst täglich: Es bieten sich Ausdauersportarten wie (Nordic) Walken, Schwimmen und Radfahren an. Doch auch Treppensteigen, regelmäßige Spaziergänge von mindestens einer halben Stunde, Joggen und jede andere Sportart, die Sie in Bewegung bringt, sind hilfreich. Nutzen Sie im Fitnessstudio ausgiebig die Laufbänder und Crosstrainer.
  • Überwinden Sie sich und sorgen Sie für kalte Beingüsse nach dem Duschen.
  • Legen Sie möglichst mehrmals am Tag die Beine hoch. Nachts können Sie zusätzlich ein Venenkissen verwenden.
  • Ernähren Sie sich gesund und bauen mögliches Übergewicht ab.
  • Verzichten Sie auf Zigaretten und weitgehend auf Alkohol.

Ihr Phlebologe berät Sie

Eine chronisch venöse Insuffizienz sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Vereinbaren Sie einen Termin mit Ihrem Phlebologen. Ein schmerzfreier Venen-Check verschafft Klärung.

Sie haben weitere Fragen? Dann vereinbaren Sie gerne hier einen Termin mit Phlebologe Dr. med. Carsten Borchard von der Venenpraxis Münster.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise. Die Informationen können das Gespräch mit Ihrem Arzt nicht ersetzen. Bitte suchen Sie bei Beschwerden unbedingt einen Arzt auf!