Krampfadern entfernen: 7 häufige Vorurteile
Jeder fünfte Erwachsene in Deutschland leidet unter Krampfadern. Die bläulichen Schlängelungen unter der Haut lassen sich heutzutage leicht durch einen kleinen ambulanten Eingriff entfernen. Doch es gibt immer noch viele falsche Informationen rund um das Entfernen von Krampfadern. In diesem Beitrag nehmen wir 7 häufige Vorurteile unter die Lupe.
Fakten-Check:
Krampfadern entfernen
– was stimmt, was nicht?
Vorurteil 1: Krampfadern entfernen braucht man nicht, sie sind ein rein kosmetisches Problem
Krampfadern sind eine Venenschwäche und stellen ein Gesundheitsrisiko dar. Vorboten einer ernsthaften Venenschwäche und von größeren Krampfadern sind oft Besenreiser. Das bläuliche bis rote Venengeflechte an den Ober- und Unterschenkeln empfinden besonders Frauen als kosmetisch störend. Besenreiser sind millimetergroße Krampfadern und an sich überwiegend harmlos. Sie sollten aber als Warnsignal ernstgenommen und untersucht werden.
Krampfadern in den Beinen entstehen aufgrund von Veranlagung und/oder Lebensweise. Zunächst staut sich Flüssigkeit und Blut in den Beinen an. Im Laufe der Zeit dehnen sich dann einzelne Venen aus und treten als knotige Krampfadern hervor. Werden Krampfadern nicht behandelt, können aufgrund der eingeschränkten Durchblutung Hautveränderungen und schlecht heilende Wunden in der Umgebung der erkrankten Venen entstehen. Zudem steigt das Risiko von Blutgerinnseln – sogenannte Thrombosen. Diese können wiederum wichtige Gefäße verschließen und bis zu einer lebensgefährlichen Lungenembolie führen.
Vorurteil 2: Nur alte Leute müssen Krampfadern entfernen
Das Risiko für Krampfadern nimmt mit dem Alter zu. Auch der Faktor Zeit spielt bei der Entstehung von Krampfadern eine wesentliche Rolle. Besenreiser zeigen sich allerdings meist schon früh: viele 20- bis 30-jährige Menschen leiden bereits an Besenreisern. Mit fortschreitendem Alter prägen sich dann Krampfadern weiter aus und Folgeerscheinungen wie Wassereinlagerungen in den Beinen oder Hautveränderungen werden ersichtlich.
Für Senioren hat insbesondere die ambulante Behandlung von Krampfadern mittels minimal-invasiver Lasertherapie Vorteile: Sie erspart den Krankenhausaufenthalt, hat geringe Nebenwirkungen und eine schnellere Genesungszeit. Ein weiterer Vorteil der Lasertherapie ist, dass eine bestehende Dauermedikation nicht abgesetzt werden muss.
Vorurteil 3: Wer zu Krampfadern neigt, sollte sich schonen
Das Gegenteil ist der Fall: Gerade schwache Venen brauchen viel Bewegung und Stärkung. Die Venengesundheit wird durch Sportarten wie Walken, Radfahren oder Schwimmen gefördert, da sie auf natürliche Weise die Wadenmuskulatur aktivieren und die Durchblutung ankurbeln. Im Alltag hilft es, zu Fuß zu gehen, Treppen zu steigen und Pausen für Spaziergänge zu nutzen. Wer beruflich viel sitzt oder steht, sollte immer mal wieder die Füße kreisen und zwischen Ferse und Ballen hin und her wippen.
Vorurteil 4: Krampfadern verschwinden nach der Schwangerschaft von selbst
In manchen Fällen bilden sich Krampfadern nach der Schwangerschaft tatsächlich wieder von selbst zurück. Aber leider stimmt das nicht immer. Bei Schwangeren und jungen Müttern sind Krampfadern weit verbreitet und mit jeder Schwangerschaft erhöht sich das Risiko, dass dauerhafte Krampfadern entstehen. Die hohen Hormonwerte in der Schwangerschaft lockern Muskeln und Bindegewebe, auch die Venenwände werden nachgiebiger und es fließt vermehrt Blut durch die Gefäße. Dadurch treten leicht Krampfadern auf. Phlebologen raten in diesem Fall, zunächst einmal zu beobachten, ob und wie sich die Krampfadern zurückbilden. Zeitweilige Beschwerden können mit Kompressionsstrümpfen gelindert werden. Bilden sich sie nicht von selbst zurück, sollten auch Schwangerschaftskrampfadern entfernt werden.
Vorurteil 5: Flache Schuhe, beugen Krampfadern vor
Fakt ist: Hohe Absätze gelten als schick, aber nicht als gesundheitsförderlich. Jeder zusätzliche Zentimeter belastet die Gelenke, fördert Fehlhaltungen und erhöhet die Sturzgefahr. Auch Venen leiden darunter. Hohe Absätze sind jedoch nicht allein Ursache von Krampfadern. Auch bei einer Venenschwäche sind sie daher hin und wieder erlaubt, solange zum Ausgleich so häufig wie möglich barfuß oder mit fußfreundlichen Schuhen gegangen wird.
Vorurteil 6: Krampfadern kann man erst entfernen, wenn sie groß genug sind
Ein Venenspezialist und Phlebologe kann per Ultraschall und anderer schmerzfreier Untersuchungen Venenschwächen sehr frühzeitig erkennen. Durch eine rechtzeitige Diagnose gewinnen die von Venenleiden betroffenen Patienten wertvolle Zeit, um dem Krankheitsverlauf gezielt entgegenzuwirken. Der Facharzt für Venenheilkunde berät Patienten auch, mit welchen Behandlungsverfahren Besenreiser und Krampfadern entfernt werden können.
Vorurteil 7: Krampfadern müssen operativ entfernt werden
Stripping-Operation werden unter Narkose über einen Schnitt die erkrankten Venen abgetrennt und herausgezogen. Moderne Verfahren wie die minimal-invasive Lasertherapie kommen hingegen ohne Schnitt und Narkose aus. Zum Einführen der Laserfaser werden nur winzige Punktionen mit einer Infusionskanüle vorgenommen. Somit entstehen keine unschönen Narben. Nach der Behandlung können im Bereich der Vene leichte Rötungen und Verhärtungen auftreten, diese verschwinden aber innerhalb von kurzer Zeit. Minimal-invasive Lasertherapie werden ambulant durchgeführt und nach der Behandlung kann der Patient seinen normalen täglichen Aktivitäten nachgehen.
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Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise. Die Informationen können das Gespräch mit Ihrem Arzt nicht ersetzen. Bitte suchen Sie bei Beschwerden unbedingt einen Arzt auf!