Wassereinlagerungen bei Hitze: Was steckt dahinter?
Hitze und geschwollene Beine: Für viele Menschen gehört dies unabdingbar zusammen. Sobald die Temperaturen steigen, lagern sie Wasser ein; genauer Lymphflüssigkeit. Umgangssprachlich hat sich der Begriff Wassereinlagerungen durchgesetzt.
Je nach Typ schwellen Füße und Beine wenig oder mehr an. In manchen Fällen kann es zu Schwellungen der Arme, Finger und des Gesichts kommen. Solange das alles nur mit der Hitze zusammenhängt, besteht meist keine Gefahr. Schwellen die Beine jedoch ungleich stark an oder schmerzen die geschwollenen Bereiche, wird es Zeit für einen Arztbesuch. Dieser wird abklären, ob andere Ursachen verantwortlich sind, die behandelt werden müssen.
Warum schwellen die Beine und Füße an?
Die Blutgefäße, genauer: die Venen, die das Blut zurück zum Herzen bringen, dehnen sich bei Wärme aus. Dadurch werden sie durchlässiger, auch verlangsamt sich der Blutfluss und Wasser dringt in das umliegende Gewebe ein. Das Problem betrifft Frauen häufiger als Männer, da ihr Bindegewebe weicher ist und mehr Wasser aufnehmen kann.
Die Ursachen für geschwollene Beine sind vielfältig, denn sie resultieren auch aus unserem modernen Lebensstil:
- zu wenig Flüssigkeitszufuhr
- zu langes Stehen und Sitzen
- zu salziges Essen
- zu viel Alkohol
Dazu kommen medizinisch bedingte Schwellungen:
- Erkrankungen des Stoffwechsels, beispielsweise Diabetes
- Erkrankungen von Leber und Nieren
- Erkrankungen des Lymphsystems
- Medikamente
- Durchblutungsstörungen
- Krampfadern oder andere Venenerkrankungen
Was können Sie gegen die Wassereinlagerungen bei Hitze tun?
Viele Punkte können Sie selbst beeinflussen. Es gibt eine ganze Reihe von Maßnahmen, die bei Wassereinlagerungen bei Hitze helfen und die im Alltag umsetzbar sind:
Was hilft bei Wassereinlagerungen in den Beinen?
- Wenn Sie beruflich viel sitzen, stehen Sie nach einer oder eineinhalb Stunden auf und gehen Sie ein paar Schritte. Wer dies nicht kann, betreibt Waden- und Zehengymnastik: mit den Füßen wippen von der Fußspitze auf die Fersen und zurück; die Zehen spreizen und bewegen; die Oberschenkel auseinander- und wieder zusammenbewegen; die Mittagspause für einen kleinen Spaziergang im Schatten nutzen; einen zweiten Stuhl in der Kantine zum Hochlagern der Beine verwenden.
- Wer beruflich viel steht, sollte möglichst oft die Position wechseln, auch die Füße immer wieder unterschiedlich belasten; dazu von den Zehen zu den Fersen wippen; abwechselnd ein Bein auf die Zehen stellen und so die Wade mobilisieren. Ansonsten gelten wie beim Sitzen die Vorschläge für Mittagspause und Kantine.
- Zu Hause die Beine für eine halbe Stunde hochlagern: Dabei sollten die Füße höher liegen als das Herz.
- Bewegung ist wichtig. Gehen Sie abends, wenn die Temperaturen erträglicher sind, spazieren, fahren Sie eine kleine Strecke mit dem Rad, walken oder schwimmen Sie. Letzteres kühlt den ganzen Körper hervorragend. Die Blutgefäße ziehen sich zusammen und der Blutfluss wird gefördert.
- Viel Wasser trinken: Die Wassereinlagerungen bedeuten nicht, dass mehr als genug Wasser im Körper ist, sondern genau das Gegenteil. Daher sind Wasser/Sprudel und ungesüßte Tees wichtig. Trinken Sie alle Stunde ein Glas. Wenn der Körper ausreichend Wasser bekommt, muss er nicht so viel einlagern. Genießen Sie Kaffee nur in Maßen. Außerdem kann das Ausschwemmen gelegentlich mit einem Brennnesseltee unterstützt werden. Aber Vorsicht: nicht zu häufig verwenden, denn er schwemmt auch wichtige Mineralstoffe aus.
- Nehmen Sie Wechselduschen und Fußbäder: Sie duschen erst warm, dann kühlen Sie das rechte Bein mit kälterem Wasser von den Füßen bis zur Hüfte; anschließend das linke Bein, dann die Arme von den Fingern bis zur Schulter. Auch Rücken und Brust können kühl geduscht werden. Diese Wechseldusche können Sie zwei bis drei Mal wiederholen. Fußbäder funktionieren entsprechend mit zwei Eimern.
- Es gibt Hilfsmittel aus Apotheke und Drogerie wie kühlende Menthol-Salben, Rosskastanienextrakt-Salben und andere mehr zum Einreiben.
- Tragen Sie Kompressionsstrümpfe: Sie unterstützen den Blutrückfluss.
- Leichte Kost bevorzugen: Statt fetter Speisen sind leichte Sommergerichte gefragt, also Obst, Salate, Gemüse, mageres Fleisch und Fisch.
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Wassereinlagerungen abklären lassen
Ob eine Venenerkrankung oder andere Probleme der Blutgefäße für die Wassereinlagerungen verantwortlich sind, kann Ihr Phlebologe erkennen. Wenn Sie stark geschwollene Beine haben, die auch bei kühleren Temperaturen nicht abklingen, vereinbaren Sie einen Termin zum Venen-Check! Die Untersuchung ist schmerzfrei und bringt rasch Klarheit.
Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise. Die Informationen können das Gespräch mit Ihrem Arzt nicht ersetzen. Bitte suchen Sie bei Beschwerden unbedingt einen Arzt auf!